Natur- und Luftbildfotografie

Heinz Fuchs

Fuchsjahr 2015

Der Höhepunkt in jedem Fotojahr ist für mich die Beobachtung kleiner Füchse an ihrem Bau. Ihre Aktivitäten faszinieren mich in jedem Jahr auf's Neue, und das schon seit 35 Jahren. Ich bin bekennender Fuchsfan und jede Begegnung mit diesen wunderschönen Tieren lässt bleibende Erinnerungen zurück.

Das Fuchsjahr beginnt für mich mit regelmässigen Kontrollgängen ab Mitte März an ihren Bauen. Ich kenne recht viele in “meinem Revier”, aber in nur wenigen davon kommen kleine Füchse zur Welt. Dies gilt es herauszufinden, damit ein erfolgreiches Ansitzen gewährleistet ist. Manche Fuchsbaue werden schon seit Jahren nicht mehr vom Fuchs angenommen, andere regelmässig. Man erkennt das meist am frischen Erdauswurf an den Baueingängen. Diese gilt es zu finden und dann in regelmässigen Abständen auf Veränderungen zu kontrollieren.

Wie in jedem Jahr begann ich damit auch diesmal im März. Doch bei allen Kontrollgängen bis in den späten April fand ich keinerlei Anzeichen von bewohnten Bauen, meine Hoffnung schwand, in diesem Jahr ein Fuchsgeheck zu finden. Ende Mai hatte ich mich damit abgefunden, dass dieses Jahr eines der wenigen werden würde, in dem mir der Anblick der putzigen Rabauken vorenthalten bleiben würde.

Doch meine innere Stimme trieb mich dann doch noch einmal zu einigen Bauen hin und zu meiner Überraschung begegnete ich an zwei Bauen meinem Wunschmotiv. Ich war nur mit der Kamera unterwegs, montiert das Makro Sigma 150mm. Ich hatte weder Stativ noch Tarnklamotten dabei, was tun. Die Füchse waren noch recht klein, ich schätzte sie auf 5-6 Wochen. Ich hatte keinerlei Deckung, also entschloss ich mich einfach auf einen Baumstubben ca. 7-8m vom Bau entfernt niederzulassen. Natürlich verschwanden die Racker augenblicklich von der Bildfläche, als ich mich dem Bau näherte. Aber ebenso schnell kamen sie wieder zum Vorschein. Da ich regungslos dort hockte, waren sie auch nicht sonderlich beunruhigt und machten es sich in der Sonne gemütlich. An das Auslösegeräusch der Kamera hatten sie sich schnell gewöhnt und so gelang es mir, einige schöne Aufnahmen zu schiessen. Bei meinen späteren Ansitzen mit Tarnumhang, 300mm Objektiv und Stativ hatte ich allerdings kein Glück. Trotz stundenlangem Ansitz kam mir immer nur ein einzelner Jungfuchs vor die Linse, keine spielende und raufende Rasselbande. Daran sollte sich auch nichts ändern im Laufe der darauffolgenden 2 Wochen. Nun haben sie den Bau verlassen, die Vegetation bietet ihnen nun genügend Deckung.

Die grösste Überraschung erlebte ich aber in meinem Garten. Im Winter 2012 hatte ich mir dort einen Fuchsbau angelegt, in der Hoffnung, vielleicht dort einmal ein Fuchsgeheck zu beherbergen. Allerdings habe ich nicht wirklich damit gerechnet. Doch in diesem Frühjahr war es dann doch soweit. Eines nachmittags sah ich einen kleinen Fuchs in einem der Eingänge verschwinden. Da ich nicht damit gerechnet habe, dass Füchse in meinem Garten sind, war ich auch nicht sonderlich vorsichtig, bzw. umsichtig. Anders der kleine Fuchs, er hatte mich sofort entdeckt und verschwand zielsicher im Bau, er musste als die Eingänge kennen. Bei genauem Betrachten diesen stellte ich fest, dass dort schon seit ein paar Tagen Bewegung am Bau stattgefunden haben musste. Das Gras war platt getreten, kleiner Löcher waren gebudelt. Kurzum, im Bau waren zwei Jungfüchse und zwei Altfüchse. Sie waren wohl zugezogen, denn gewölft wurden sie dort nicht. Die kleinen Füchse verliessen den Bau immer nur für wenige Minuten, war allerdings ein Altfuchs dabei, so blieben sie draussen. Also war es schwer an Aufnahmen zu kommen.

Sie sind immer noch im Garten, meistens sehe ich sie früh morgens, wenn ich frühstücke und aus dem Fenster schaue. Ich hoffe, dass sie noch eine Weile bleiben und ich vielleicht doch noch zu der einen oder anderen Aufnahme kommen werde.

FuchsNähe verspricht eine gewisse Sicherheit